Ohren auf Empfang?
Wenn wir Menschen kommunizieren, geht das über das klassische "Reden" weit hinaus. Denn wir nutzen weit mehr als nur die Sprache. Wir hören keineswegs nur mit den Ohren zu. Bei der Kommunikation spielen Befinden, Ort und Zeit und die anderen der fünf Sinne eine ebensolche Rolle, wie unsere Körpersprache. Zuhören ist schließlich mehr als die Ohren auf Empfang zu stellen. Sind Sie zu hören? Zuallererst beginnt das Zuhören bei unserer Stimme. Denn die ist so unterschiedlich, wie wir Menschen. Da gibt es helle und dunkle Stimmen, laute und leise. Angenehme und unangenehme, welche mit Modulation oder ohne. Schon die Stimme unseres Gegenübers hat Einfluss auf unser Befinden und damit auf unsere Bereitschaft, dieser Stimme zu lauschen. Das Sprechtempo hat ebenfalls starken Einfluss auf unsere Zuhör-Bereitschaft. Es gibt Tage, da hören uns scheinbar alle zu - und Tage, an denen wir uns über ständige Nachfragen wundern. Weil wir an solchen Tagen eben gerne mal einen Tick zu leise oder zu langsam sprechen. Oder aufgrund von uns umgebenden Geräuschen. Oder weil der Zuhörer heute mal seine Ohren ungewaschen trägt... Zugewandtheit Um einem anderen Menschen zuzuhören, braucht es einen Grund. Das kann der Respekt im Sinne von Ehrfurcht oder Angst sein - so wie ein Schüler, der vor seinem Direktor oder Lehrer steht. Oder der Azubi vor dem Chef. Dann geschieht kein respektvolles Zuhören "auf Augenhöhe", sondern eine Kommunikation vom Hochstatus (Lehrer/ Chef) zum Tiefstatus…