Offene Ausbildungsplätze? Selbst schuld!
Das Telefon schellt. Ich hebe ab. Am Apparat ein Herr - nennen wir ihn Schmitz - Inhaber eines mittelständischen Installateurbetriebes am Niederrhein. Ich schätze den Anrufer auf etwa 55 Lebensjahre. Schmitz: "Tach auch, Frau Schöbitz. Ich habe da Ihren Artikel über Fachkräftemangel gelesen. Der macht mich neugierig, denn ich habe noch immer keinen Azubi für dieses Jahr gefunden, der was taugt. Obwohl das Ausbildungsjahr schon angefangen hat. Es haben sich einfach nur "Luschen" beworben, die nix draufhaben." Respektspezialistin (RS): "Einen schönen Guten Tag, Herr Schmitz. Jetzt machen Sie mich neugierig - was genau meinen Sie denn, wenn Sie von "Luschen" sprechen?" Schmitz: "Na ja, Leute, die in der Schule nix geleistet haben, was man an den Noten ja wohl sieht und solche, die ich keinesfalls auf Kunden loslassen kann. Also welche, die sich so gar nicht benehmen können. Sie glauben gar nicht, wie respektlose Bewerbungen ich dieses Jahr bekommen habe!" RS: "Interessant. Um den Beruf des Installateurs lernen zu können, braucht ein Kandidat in Ihren Augen also vor allem tolle Schulnoten und erstklassiges Benehmen?" Schmitz: "Das wäre hilfreich. Außerdem suche ich jemanden, der pünktlich, zuverlässig und ehrlich ist. Früher haben wir 30 Bewerbungen gekriegt, jetzt nur noch 3 - und die von Luschen!" RS: "Okay, Sie sind also über die Menge der Bewerbungen und auch über deren Qualität enttäuscht. Verstanden. Wie erfahren die Jugendlichen denn, dass Sie ausbilden?" Schmitz: "Das weiß man doch.…