Unternehmensvirus: corporate jammering

Vorgestern Abend. Nix Sehenswertes im Fernsehen (jaaa, das Jammern geht schon los...!). Also Kamin anzünden und mit einem Glas Wein aufs Sofa. Zeit zum Reden. Mein Mann und ich hatten in der letzten Zeit den einen oder anderen Beratungstermin mit Unternehmenskunden. Dabei stellten wir wiederholt fest: Es gibt ein neues, sich schnell verbreitendes Virus in deutschen Unternehmen. Das Jammervirus. Menschen sehen stets das, was sie (noch) NICHT haben. Und nehmen nur selten wahr, was sie bereits umgibt. Das Ergebnis: Ein hoher Grad der Unzufriedenheit. Das belastet langfristig die beschäftigten Menschen. Es schädigt die Unternehmenskultur, schreckt potentielle Kunden und Kollegen ab und sorgt für eine Zunahme der Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben. Doch statt etwas zu ändern, bestärken sich die Mitarbeiter eines Unternehmens gegenseitig im "corporate jammering". Vom obersten Chef bis zum Auszubildenden: In deutschen Unternehmen wird gejammert, was das Zeug hält. Es gibt eine regelrechte Jammerkultur. Über den Chef, der so wenig Führungskompetenz hat Über den Kollegen, der um 16 Uhr das Büro verlässt Über den Mitarbeiter, der schon wieder Urlaub beantragt Über die Kunden, die eine angemessene Leistung erwarten Über die stressigen Projekte Über die miese Kantine Über die Büroeinrichtung, schlechte Einarbeitung, zu viel Stress, den Kopierer, das Gehalt oder die Weihnachtsfeier... Anlässe gibt es genug. Und wer sucht, findet schnell mehr. Erstaunlich dabei: Unternehmen haben so etwas wie eine ganz spezifische Jammerkultur - mit teils vollkommen unternehmensindividuellen Themen. Weshalb einem die…

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