Hier geht es um alles, was Deine Wirkung auf andere Menschen beeinflusst – von Selbstführung bis Kleidung, von Körpersprache bis Kommunikation.
Nonverbale Kommunikation – 13 Tipps
Mein Onkel hieß Manfred. Er ist Anfang des Jahres mit 76 Jahren gestorben. Doch er war besonders. Von ihm habe ich viel über nonverbale Kommunikation gelernt. Denn er war gehörlos. Nicht von Geburt an, sondern aufgrund einer Gehirnhautentzündung mit fünf Jahren - im Krieg. Er hatte sprechen gelernt. Doch ab dem Zeitpunkt des Gehörverlustes "fehlten" ihm Ebenen zwischenmenschlicher Kommunikation. Mit den Augen hören Mein Onkel las also von den Lippen seiner Mitmenschen ab, was diese in Worte fassten. Doch viele von uns artikulieren sehr nachlässig oder sprechen zu schnell. Das machte ihm das Lippenlesen oft schwer. Umso wichtiger wurde für ihn die nonverbale Kommunikation - und dass die Menschen ihm ins Gesicht guckten. Nonverbale Kommunikation - mehr als Worte. Wir treffen jeden Tag viele Entscheidungen, die eine "Aussage" gegenüber anderen Menschen machen: Was ziehe ich heute an? Wir entscheiden über Farben, Stil, Schmuck, Tasche, Uhr und Schuhe. Und damit darüber, wie wir wirken wollen. Alle diese Dinge wirkten auch auf Manfred. Er hat, weil er nicht hören konnte, umso mehr "gesehen". Auf ihn wirkte nonverbalen Kommunikation somit noch stärker, als auf uns Hörende. 1. Körperhaltung + Gestik Sobald wir Menschen begegnen, nehmen wir eine "Haltung" ein. Dies zeigt sich darin, wie wir unseren Körper strecken, uns dem anderen zu- oder abwenden und wie "offen" wir uns präsentieren. Der gebeugte Rücken zeugt von Trauer oder mangelnden Selbstwert. Eine gerade Haltung hingegen wirkt stolz und selbstbewusst. Die Hände geben einen…
Imperfektion wirkt stark
Letzte Woche hatte ich ein Online-Date via Zoom mit der charmanten Sandra Reithmayr. Wir sind "Buddies" in einem Online-Kurs von Animations-Queen Sophia Dei und wollten uns über iPads, die App Procreate und allerhand anderes kollegial austauschen. Was Businesszeichnerinnen halt so machen, wenn sie zwecks gemeinsamer Fortbildung aufeinander treffen: Quatschen und zeichnen. Online-Hürde Nr. 1 | Updates Da Sandra in Hamburg wohnt, trafen wir uns eben virtuell via Zoom. Das klappt ja in der Regel sehr gut. Als Profi-Online-Mentorin bin ich ja fit in Sachen Technik und habe stets die neuesten Updates installiert. Mein Büro sieht inzwischen beinahe mehr nach Videostudio aus.Ich jongliere hier üblicherweise souverän mit mehreren Kameras und Mikrofonen, mit Licht und Hintergründen. Allein, um meinen Mentees zu zeigen oder hörbar zu machen, was den Unterschied ausmacht und was für sie sinnvoll ist. Doch letzte Woche wollte das alles nicht so, wie ich wollte ...Zoom hatte kurz zuvor ein neues Update angeboten, welches ich auch installiert hatte. Und dann traf ich mich mit Sandra online. Wir starteten total lebensfröhlich ins Meeting und probierten mit den Tablets und der App Verschiedenes aus. Tauschen uns aus und und gaben einander wertvolle Tipps. Denn richtig gutes Netzwerken funktioniert genau so. Zoom lief auch sauber und zunächst war alles prima.Profitipp: Halte Deine Produkte stets aktuell und installiere zeitnah die Updates. Denn damit werden viele "Bugs" - also Fehler in der Software -…
Mut zum Neuanfang
Dies ist mein wohl längster und persönlichster Blogpost. Nimm Dir also bitte vorher noch etwas zu trinken, setze Dich bequem hin und stelle Dich darauf ein, etwas länger lesen zu "dürfen". Der Text entstand ursprünglich als Beitrag zu einem Mutmacher-Buch, welches seitens der herausgebenden Kollegin am Ende jedoch nie realisiert wurde. Dieser Text erzählt Dir vielleicht mehr über mich, als jeder andere auf dieser Seite... Sein Name war Arnulf ... Arnulf Sigurd, um genau zu sein. Der Mann, von dem ich hier schreibe, starb am 13. Juli 1993. Mit gerade mal 59 Jahren. An einer simplen Blutvergiftung. Dieser vorausgegangen war eine insterile Spritze, die er gegen Ischiasschmerz bekommen und die sich entzündet hatte. Der Hausarzt hatte die Situation wohl zu wenig ernst genommen. Der daraus resultierende, wohl sehr schmerzhafte, Abszess hatte - statt sich zu verkapseln - die Lymphe im linken Bein erwischt. Darauf folgte eine Sepsis, die ihn nach fast 60 Minuten intensiver Wiederbelebung ... sterben ließ. Arnulf Sigurd Schöbitz - war mein Vater. Doch lass uns von vorne beginnen, denn es geht ja um meinen persönlichen Mut zum Neuanfang: Ich wurde am 05.01.1965 in Düsseldorf geboren und mit nur drei Jahren nach Mettmann umgezogen. Meine Eltern hatten ein kleines Reihenhaus gekauft, welches sie liebevoll „Scheibchenvilla“ nannten. Mein Papa war Wirtschaftsjournalist und später Inhaber eines kleinen Verlages für Informationsdienste. Meine Mutter Hausfrau und - unterstützend - auch im eigenen…
Angst gedeiht, wenn Du sie fütterst
Angst ist eine unserer - je nach Lehre - fünf bis elf Grundemotionen. Angst, das ist zunächst einfach ein Empfinden von Unsicherheit, Besorgnis und Nervosität. Ein Gefühl der Unheimlichkeit. Sie ist eine, an sich sehr gesunde, Reaktion auf Gefahr. Denn sie hilft uns, in bedrohlichen Situationen die Ursache einer Gefahr zu erknennen, auszuschalten oder ihr zu entkommen. Es gibt zwei Arten von Angst: Die echte (Urangst) – beispielsweise vor Krankheit, einem Überfall oder einem Säbelzahntiger und die fiktive – vor dem offenen Hosenstall auf der Bühne, dem Zahnarzt oder der Prüfung. Beide Sorgen Angst wachsen, wenn Du sie fütterst.Auf Angst – also auch auf das berühmt-berüchtigte Lampenfieber – reagieren wir als Lebewesen mit drei verschiedenen Reflexen:1. Flight – also Flucht2. Fight - also Kampf 3. Freeze – wir stellen uns totWie das bei Reflexen nun mal so ist, können wir sie im Grunde kaum steuern. Schließlich müssen sie ja im Falle drohender Gefahr auch sofort aktiv werden, damit schnellstmöglicher Schutz für uns gegeben ist. Deswegen setzt das Hirn in solchen Fällen die Notfunktionen in Kraft. Damit alle Energie für Flucht oder Kampf bereitsteht. Das bedeutet: In dem Moment bekommt unser Hirn keine wertvolle Energie „zugeteilt“, es kann so nicht arbeiten.Wenn Angst - in der Regel eher die fiktive Form - zu häufig die Oberhand über uns gewinnt, wird sie zur seelischen Störung. Dann mutiert sie gerne auch mal zum allgegenwärtigen…
Buch: Auf die virtuelle Bühne! – Hilge Kohler
Online läuft vieles anders. Es braucht es deutlich mehr, als einige wohlvorbereitete PowerPoint-Folien und einen lebenden Menschen, der drei gerade Sätze halbwegs flüssig sprechen kann. Diese Erkenntnisse habe ich selbst durchlebt - und meine Kunden seit 2020 als Mentor begleitet, um „online einfach besser rüberzukommen“. Schon im Herbst 2021 habe ich mit Sabine Bredemeyer unseren Business-Ratgeber 163 ½ Impulse für wirkungsvolle, lebendige Online-Meetings geschrieben – er ist noch immer aktuell. Und was soll mir jetzt dieses neue Buch liefern? Worum gehts in diesem Buch? Inzwischen hängt oft die Präsenz-Welt der Online-Welt hinterher. Insbesondere, wenn es um Präsentationen und Vorträge geht. Diese Welt … dreht immer schneller und wird vielseitiger. Wir haben uns online an schnellere Abfolgen, kürzere Redephasen, mehr Interaktion und einen lebendigeren Vortragsstil gewöhnt.Unlängst sah ich in Social Media das Buch der mir bis dahin noch unbekannten Rhetorik-Fachfrau und Ex-Journalistin (was uns definitiv verbindet) Hilge Kohler: Auf die virtuelle Bühne! Hmmm, was sollte da schon neues drinstehen? - dachte ich. Doch meine Neugierde war geweckt. Ich schrieb sie an, weil ich mehr wissen wollte – über sie, das Buch und ihre Denkwelt zum Thema. Ich habe nun ein Rezensionsexemplar gelesen. Unter der Voraussetzung, dass ich meine ehrliche Meinung schreibe – und keine Rezension verfasse, sollte das Buch aus meiner Sicht unter…
Mein Rettungsring für unsere Sprache
Geht unsere Sprache den Bach runter? – unter diesem Titel hat Journalistin Nicole Isermann zur Blogparade geladen. Ich hatte mich schon längst entschieden, hier mitzuschreiben - als sie mich mit einer Mail freundlich dazu einlud.Ehrlicherweise habe ich noch nie für einen Blogpost so oft neu angesetzt. Weil es zu viele Facetten, kreativen Ansätze und Themen gab. Wieder ist es ein langer Text mit vielen Blickwinkeln und Denkanstößen geworden. Daher lade ich Dich ein: Scroll ruhig durch und lies nur, was Dir in den Kram passt. "Textzappen" nenne ich das.Also jetzt mal ehrlich – versetze Dich doch mal in die Persönlichkeit unserer Muttersprache. Ganz so, als wäre sie ein Mensch. Stell Dir mal vor, wie sich das anfühlen muss, wie die Menschen momentan da draußen so mit Dir umgehen. Da fehlt es an allen Ecken und Ende an Wertschätzung und Unterstützung. Oftmals wirst Du quasi verbal „vergewaltigt“ und aufs absolute Mindestmaß reduziert. In Whats Apps und Chats werden Dir oftmals sogar die Vokale genommen, von Grammatik ist da kaum mehr was zu sehen. Dieses „Sprache zu Text“-Ding ist schlicht Dein Alptraum. Was Kommasetzung angeht, fühlt es sich an wie Streusel, die auf eine Eiskugel gestreut werden – die Kommata landen einfach irgendwo. Und dann ist da noch dieses Jugendsprache-Dings. Voll creepy. Du wünschst Dir so sehr Rettungsanker, damit Du Dich selbst nicht komplett im Strudel der Veränderung verlierst.Sprache trudelt … im Fluss…
Mein Online-Arbeitsplatz
Wie geht es Dir an Deinem Online-Arbeitsplatz? Ich finde: wenn wir als Menschen weiter zunehmend online miteinander arbeiten, dann sehen wir in der Videokachel nur eine Art "Fassade". Wir sehen nur das, was der andere uns sehen lässt - und das oftmals auch sehr gezielt so "eingerichtet" hat. Das sieht dann gerne mal sehr ansprechend aus und wir denken: Wow - so ein schönes, großes und gut ausgestattetes Büro hätte ich auch gerne.Dafür habe ich gar keinen Platz! Wie oft hast Du das schon gedacht? Du schaust auf Deinen Arbeitsplatz und kannst Dir gar nicht vorstellen, wie Du mit dem wenigen Freiraum einen schönen Online-Arbeitsplatz mit Ambiente schaffen könntest. Mir geht es sehr oft so, dass ich denke: Wie es bei ihm/ ihr im Büro wohl wirklich aussieht? Mit welchen technischen Hilfsmitteln arbeitet die Person? Wie hat sie die Sachen verkabelt, befestigt und verbunden?Wie cool war es da, dass neulich im Rahmen einer Online-Challenge von Thomas Hanke und Peter Claus Lamprecht einfach mal alle Teilnehmenden "blank gezogen" haben. Ich kann Dir sagen, dass es mehr als spannend war, was wir da zu sehen bekamen. Eines ist seitdem sicher:Platz für einen Online-Arbeitsplatz ist in der kleinsten Hütte Und das auch noch mit einem überschaubaren Budget. Für mich zählt ohnehin die Devise: So viel, wie nötig - so wenig, wie möglich. Wenn ich Dir jetzt gleich meinen Arbeitsplatz zeige, dann siehst Du darauf viel,…