Chefs, so läuft das nicht…

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade von Heike Lorenz mit dem Titel "Zur Sache, Chef!" Bewerbungen schreiben ist doof. Firmen erwarten heute oftmals die "eierlegende Wollmilchsau" mit Vollausbildung, abgeschlossenem Studium, mindestens drei Jahren Auslandserfahrung und verhandlungssicherem Englisch. Doch älter als 22 darf der Bewerber keinesfalls sein, denn sonst wird er zu teuer. Und junge Frauen sind eher unbeliebt, weil sie ja dummerweise schwanger werden können - blöd für Arbeitgeber, dass es durch das AGG (Allgemeines Gleichstellungs-Gesetz) verboten ist, bestimmte Alters- und Personengruppen oder gar Geschlechter schon in der Ausschreibung auszuschließen. Das würde das Leben doch so einfach machen.... Überzogene Anforderungen Es wird erwartet, dass Menschen - schon für handwerkliche Ausbildungsberufe - perfekte Bewerbungen auf hochwertigem Papier und in teuren Mappen vorlegen. Logo, dass bei Rechtschreibfehlern eine Null-Fehler-Toleranz gilt und dass Mathe- und Deutschnote keinesfalls schlechter als "befriedigend" sein dürfen. Dazu sollen die Kandidaten in ihrem maximal einseitigen Anschreiben bitte erkennen lassen, dass sie sich schon intensiv mit dem Unternehmen beschäftigt und grundlegende Kenntnisse darüber erworben haben. Klar, dass der Lebenslauf die vielfältige Projekterfahrung und die exzellenten Kenntnisse aktueller Software nachweisen. Ach - und dann soll der Kandidat bitte noch ins Team passen, räumlich und zeitlich flexibel und über die Maßen belastbar sowie motiviert sein. Wenn er oder sie dazu noch nett aussähe... Worauf kommt es wirklich an? Hey, Chefs - Fachkräftemangel ist doch ein fettes Thema unserer Zeit. Wird es…

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Fachkräftemangel? SIE sind dran!

Ich kriege das nicht auf die Reihe: Da klagen Unternehmen und Personalabteilungen, dass sich zu wenig Menschen bei ihnen bewerben. Dass zu wenig qualifizierte Fachkräfte am Markt zur Verfügung stünden. Dass sich die Falschen vorstellen. Und wenn ich dann genauer hinschaue stelle ich fest: Es bewerben sich sehr viele tolle Menschen. Bei diesen Firmen. Genug Bewerbungen Doch eine Menge der Unternehmen haben äußerst fragwürdige Denkmodelle: Weiblich und unter 40? Wirtschaftlicher Risikofaktor "im gebährfähigen Alter"! Nicht 120 % passgenau auf die ohnehin schon anspruchsvoll ausgeschriebene Stelle? Ungeeignet! Behindert? "Behinderung" im Rahmen von Kündigungsschutz, Arbeitssicherheit, Urlaub & Co! Ein Rechtschreibfehler in seiner Bewerbung? Zu wenig gewissenhaft! Zu hohes/ zu niedriges Wunsch-Gehalt? Kein verbindlicher Gehaltswunsch? Macht zu viel Mühe! Über 60? Biomüll! Über 50? Verdient keine Chance mehr, weil schwer zu führen und zu anspruchsvoll! Quereinsteiger? Kostet zu viel, bis er oder sie für das Unternehmen Ertrag bringt! Jahresgehalt über als 30.000 €? Es gibt preisgünstigere Kräfte aus dem ach so armen europäischen Ausland! Lange arbeitslos? Maximal ein Praktikum wert, welches die Arbeitsagentur mitfinanziert! Wie? Was? Es bewirft sich keiner auf den exotischen Ausbildungsberuf des Bananenreifers (gibt es wirklich!) oder Geigenbauers (gibts natürlich auch!)? Komisch....! Doch mal ehrlich: Waren Sie mit 15 oder 16 Jahren wirklich in der Lage, sich kompetent zwischen aktuell 354 Ausbildungsberufen und gut 13.800 Studiengängen das Passende rauszusuchen??? Umdenken Liebe Unternehmer, Sie sitzen ganz oben auf Ihrem hohen Ross! Ein Überbleibsel der "fetten" Jahre am Arbeitgebermarkt,…

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Azubis finden – leicht gemacht…

Marius ist 16. Er kommt von der Realschule und hat Klasse 10 erfolgreich beendet. Er wollte dieses Jahr eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker beginnen. Doch seine 80 Bewerbungen blieben erfolglos. Dabei hat Marius ein durchaus passables Zeugnis. Jetzt ist er verzweifelt, denn er hat Angst, dass er seine letzte Chance bereits verpasst hat. Klaus Müller hat einen Zweiradladen mit vier Angestellten. Bisher hatte er jedes Jahr einen Auszubildenden - doch dieses Jahr blieb der Platz bisher unbesetzt. Es hatte sich niemand bei ihm beworben. Sein Unternehmen "2Wheels4Me" gehört zur Gruppe der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).  Diese Gruppe von Unternehmen hat ein generelles Problem bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden: Sie ist oftmals nur einem kleinen Kreis von Menschen als Ausbildungsbetrieb bekannt. Deshalb kommen auch immer weniger Jugendliche auf die Idee, sich dort zu bewerben. So geht es auch Marius, der zwar sein Mofa bei "2Wheels4Me" warten läßt - doch auf die Idee, sich dort zu bewerben kommt er nicht. Denn dort werden eben keine coolen Kfz-Mechatroniker ausgebildet, sondern professionelle Zweiradmechaniker - und damit ein "Nischenberuf". Das klingt auf den ersten Blick weit weniger aufregend, doch inhaltlich sind die Ausbildungen gar nicht so artfremd. Modeberuf versus Nischenberuf Zudem hat Marius auch mit Bestnoten heute kaum mehr eine Chance, als Realschüler einen Ausbildungsplatz als KfZ-Mechatroniker zu bekommen: Aufgrund der gestiegenen Anforderungen - inbesondere im Umgang mit Computer & Co - werden diese…

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