Was Kunden abschreckt…
Vor einigen Tagen ein Telefonat mit einem geschätzten Netzwerkkontakt. Im Hintergrund ziemlicher Lärm. Mein Telefonpartner entschuldigt sich - er habe Handwerker im Haus, die ein undichtes Rohr im Bad austauschen. Plötzlich ist im Hintergrund lautes Stimmengewirr zu hören. Was ist das? Mein Gesprächspartner klärt mich auf: Es ist der Installateur-Meister, der lautstark seine Auszubildende “zur Schnecke” macht. Wohl schon zum wiederholten Mal. Nach dem Motto: Ich Chef, Du doofer Lehrling. Na, da hat doch einer verpennt, dass die Welt sich weiterdreht. Die Zeiten, in denen der Lehrherr seinen “Stift” angebrüllt und schlecht behandelt hat, sind ja wohl vorbei. Auch Lehrlinge sind Menschen, die eine wertschätzende Behandlung verdienen. Klar können sie zum Ausbildungsbeginn noch längst nicht alles können und auch nicht so “mitdenken”, wie es sich der Handwerksmeister wünscht. Doch ist das ein Grund, im Haus des Kunden so laut zu werden, dass es sogar durchs Telefon hörbar wird? Wohl kaum. Der Kunde spürt die innere Haltung des Chefs Ein respektvoller Chef, der seine Auszubildenden für den Beruf begeistern und zu guten Mitarbeitern machen möchte, der klärt Unstimmigkeiten keinesfalls vor den Ohren des Kunden. Sondern in stiller und wertschätzender Weise unter vier Augen. Er markiert nicht “den großen Max” und holt sich sein Ansehen aus der Herabsetzung eines anderen Menschen. Ein guter Ausbilder nimmt in einer solchen Situation vor allem auch wahr: Wie wirkt mein Verhalten auf meinen Kunden? Was löst es bei ihm aus? Mein Gesprächspartner jedenfalls…