Artgerechte Mitarbeiterhaltung

Vor vielen Jahren arbeitete ich bei der Zentrale einer großen Retail-Bank am Standort Bonn. Irgendwann platzten die Räumlichkeiten aus allen Nähten-Büroraum wurde knapp, bevor ein Neubau beschlossen und umgesetzt wurde. Das Ergebnis: Geschäftsbereichsleiter mit geräumigen 4-Fenster-Büros mussten in die Büros ehemaliger Abteilungsleiter umziehen - mit nur noch drei Fenstern. Die 4-Fenster-Büros wurden mittels Rigips-Platten zu zwei Abteilungsleiter-Büros à jeweils 2 Fenster. 3-Fenster-Abteilungsleiter-Büros wurden künftig von zwei Sachbearbeitern oder Projektleitern gemeinsam belegt. Schnell war unter den Betroffenen von Käfighaltung und Legebatterien die Rede. Ein #Aufschrei ging durch die Belegschaft. Klar ging es in Sachen Umzug keineswegs mehr ruhig und gelassen zu. Weil die Mitarbeiter in keiner Weise vorab informiert und in die Pläne einbezogen worden waren, entstand heftiger Widerstand. Klar - hier ging es doch um das "Statussymbol Büro". Jedes Plus-Fenster galt hier als Sichtbarwerdung eines Karriereschrittes. Doch nun: Einseitig wurden Privilegien zurückgefahren und Tatsachen geschaffen. Mit hohen emotionalen Belastungen für die Arbeitnehmer. Schließlich saß die Sekretärin des Geschäftsbereichleiters plötzlich nicht mehr bequem direkt nebenan. Und auch der Abteilungsleiter musste durch die dünne Trennwand künftig die - oftmals emotional geführten - Personalgespräche seines Kollegen beinahe in Zimmerlautstärke mit anhören. Bei den Sachbearbeitern führte es zu einer drangvollen Enge, da die Menge der Akten bei den Sachbearbeitern überproportional höher ist, als bei Leitungspositionen. Und dann kamen auch noch neue, größere Bildschirme (damals noch Röhrenmodelle) hinzu, die aus Sicht der Fachkräfte für Arbeitssicherheit größere…

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Man muss…

Sie sitzen am Schreibtisch und sagen zu Ihrem Partner: "Man müsste endlich mal eine Lösung dafür finden, wie man mit 24 Stunden am Tag besser auskommen kann." Was passiert in diesem Moment? Sie beklagen etwas, das Ihnen missfällt - und delegieren die Lösung Ihres Problems an eine Person namens "man". Komisch nur, dass sich da niemand angesprochen fühlt, oder? Das Wort "man" ist eine Verallgemeinerung. Was für Aussagen wie: "In Mexiko wird Spanisch gesprochen" durchaus zutrifft, bedeutet in Bezug auf anstehende Entscheidungen, dass wir uns geschickt aus der Verantwortung stehlen. Indem wir sie an "man" delegieren. Und weil es "man" nicht gibt, bleiben die Lösung ungefunden und die Aufgabe ungetan. Wer also ist "man"? Geben Sie "man" künftig immer einen Namen und Sie werden zufriedener durch Ihren Alltag gehen. Klare Kommunikation schafft Zuständigkeiten. Weil es keine unverantwortlichen Man-Aufgaben mehr gibt, die Sie ja irgendwie doch drücken. Muss man? Sie sitzen in einem Meeting. Ein Kollge macht einen neuen Vorschlag, der Ihren Fachbereich betrifft. Hier kommt also eventuell Arbeit auf Sie zu. Ihre Antwort auf die Frage: "Und - was sagen Sie dazu?" lautet folglich: "Gute Idee. Das könnte man so machen!" Damit wollen Sie erreichen, dass der Kelch der Aufgabenstellung an Ihnen vorüber geht. Doch wird das gelingen? Die Folge ist oft, das Ihnen jemand konkret den Job zuschustert. Und was passiert jetzt? Sie MÜSSEN ihn machen - und es war keineswegs Ihre freie Entscheidung.…

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