Respekt – ein WERT mit 6 Blickwinkeln
„Respekt? Jaaaa, davon bräuchten wir mehr!“ Das ist die typische Reaktion, wenn ich meine Berufsbezeichung "Respektspezialistin" nenne. Klar, jeder von uns braucht Respekt für Wohlbefinden (Psyche) und körperliche Unversehrtheit (Physis). Respekt ist kostenfrei. Und doch für kein Geld der Welt zu haben. Er stärkt unser Ego und ist ein Zeichen von Würde. Wichtig dabei: Beim Thema Respekt spiegelt sich unser ganz individuelles Weltbild. Unvermittelt in unserem Verhalten. "Wie Du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus." An einem Beispiel wird schnell deutlich, was das mit Respekt zu tun hat: Ein nass-kalter Winterabend. Sie sind auf dem Weg von einer Veranstaltung nach Hause. Ihnen kommt eine Gruppe grölender Jugendlicher entgegen, einige davon weisen eine andere Hautfarbe auf und einige tragen ihre Kapuzen tief in die Stirn gezogen. Sie haben jetzt drei Möglichkeiten: a) Die Straßenseite wechseln (= Respekt zeigen) b) Passieren und freundlich grüßen (= respektvoll verhalten) c) Die grölende Meute lautstark in ihre Schranken weisen (= Respekt einfordern) Ihre Verhaltensentscheidung beeinflusst das Verhalten der Jugendlichen. a) Ihr Respekt (im Sinn von Ehrfurcht oder Angst) wird spür- und sichtbar. Sie werden für die Truppe zum möglichen "Opfer" - denn Ihr Verhalten zeigt, dass Sie sich der Situation nur bedingt gewachsen fühlen. b) Die Jugendlichen gehen zur Seite und grüßen im Idealfall sogar zurück. c) Sie fordern Respekt ein, indem Sie sich autoritär verhalten. Nun können die jungen Menschen wahlweise zurückhaltend reagieren und sich…