Unternehmensvirus: corporate jammering

Vorgestern Abend. Nix Sehenswertes im Fernsehen (jaaa, das Jammern geht schon los...!). Also Kamin anzünden und mit einem Glas Wein aufs Sofa. Zeit zum Reden. Mein Mann und ich hatten in der letzten Zeit den einen oder anderen Beratungstermin mit Unternehmenskunden. Dabei stellten wir wiederholt fest: Es gibt ein neues, sich schnell verbreitendes Virus in deutschen Unternehmen. Das Jammervirus. Menschen sehen stets das, was sie (noch) NICHT haben. Und nehmen nur selten wahr, was sie bereits umgibt. Das Ergebnis: Ein hoher Grad der Unzufriedenheit. Das belastet langfristig die beschäftigten Menschen. Es schädigt die Unternehmenskultur, schreckt potentielle Kunden und Kollegen ab und sorgt für eine Zunahme der Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben. Doch statt etwas zu ändern, bestärken sich die Mitarbeiter eines Unternehmens gegenseitig im "corporate jammering". Vom obersten Chef bis zum Auszubildenden: In deutschen Unternehmen wird gejammert, was das Zeug hält. Es gibt eine regelrechte Jammerkultur. Über den Chef, der so wenig Führungskompetenz hat Über den Kollegen, der um 16 Uhr das Büro verlässt Über den Mitarbeiter, der schon wieder Urlaub beantragt Über die Kunden, die eine angemessene Leistung erwarten Über die stressigen Projekte Über die miese Kantine Über die Büroeinrichtung, schlechte Einarbeitung, zu viel Stress, den Kopierer, das Gehalt oder die Weihnachtsfeier... Anlässe gibt es genug. Und wer sucht, findet schnell mehr. Erstaunlich dabei: Unternehmen haben so etwas wie eine ganz spezifische Jammerkultur - mit teils vollkommen unternehmensindividuellen Themen. Weshalb einem die…

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Demotivation – 7 Schlüssel zu mehr Erfolg

Wer Menschen "führt", der hat in vielen Unternehmen das schicke Eckbüro mit den vielen Fenstern, den Dienstwagen samt Firmenparkplatz, eine Assistentin - und "etwas zu sagen". Doch Halt! Eigentlich sollte es statt um Macht und Statussymbole um die Menschen, für die die Führungskraft Verantwortung übernimmt. Für die sie Vorbildfunktion hat. Denn DAS ist der eigentliche Job: Kraft in die Führung der Mitarbeiter investieren. Damit diese den bestmöglichen Job machen können... Wie Motivation entsteht... Extrinsische Motivation ist die, die durch eine Beförderung, eine Gehaltserhöhung oder andere Privilegien ausgelöst wird. Weil der Mensch eine Wertschätzung seiner Arbeit erfährt. Fakt ist: Diese Form der Motivation ist sehr kurzfristig - denn nach durchschnittlich drei Monaten ist der Effekt laut wissenschaftlichen Untersuchungen regelrecht "verpufft". Die Folge sind langfristig höhere Kosten für das Unternehmen - ohne weiteren Motivationsgewinn. Blöd, oder? Im Gegenzug die intrinsiche Motivation, die sich aus dem Menschen selbst entwickelt. Weil seine persönlichen Motivatoren durch seine Aufgabe angesprochen werden. Die Schwierigkeit dabei ist, dass jeder Mensch auf andere Weise seine Selbstmotivation befeuert. Aufgabe einer wirklich guten Führungskraft ist es daher, zuallererst herauszufinden, was jeden Einzelnen motiviert. Denn der eigentliche Job einer zielorientierten Führungskraft ist vor allem dieser: Demotivation vermeiden Was bedeutet das konkret? Nun, das ist eigentlich ganz einfach: Legen Sie Ihrem Team nach Möglichkeit keine überflüssigen Steine in den Weg. Stärken Sie Ihre Mitarbeiter, indem Sie ihnen geben, was sie brauchen. Ganz individuell -…

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Mein Rettungsring für unsere Sprache

Geht unsere Sprache den Bach runter? – unter diesem Titel hat Journalistin Nicole Isermann zur Blogparade geladen. Ich hatte mich schon längst entschieden, hier mitzuschreiben - als sie mich mit einer Mail freundlich dazu einlud.Ehrlicherweise habe ich noch nie für einen Blogpost so oft neu angesetzt. Weil es zu viele Facetten, kreativen Ansätze und Themen gab. Wieder ist es ein langer Text mit vielen Blickwinkeln und Denkanstößen geworden. Daher lade ich Dich ein: Scroll ruhig durch und lies nur, was Dir in den Kram passt. "Textzappen" nenne ich das.Also jetzt mal ehrlich – versetze Dich doch mal in die Persönlichkeit unserer Muttersprache. Ganz so, als wäre sie ein Mensch. Stell Dir mal vor, wie sich das anfühlen muss, wie die Menschen momentan da draußen so mit Dir umgehen. Da fehlt es an allen Ecken und Ende an Wertschätzung und Unterstützung. Oftmals wirst Du quasi verbal „vergewaltigt“ und aufs absolute Mindestmaß reduziert. In Whats Apps und Chats werden Dir oftmals sogar die Vokale genommen, von Grammatik ist da kaum mehr was zu sehen. Dieses „Sprache zu Text“-Ding ist schlicht Dein Alptraum. Was Kommasetzung angeht, fühlt es sich an wie Streusel, die auf eine Eiskugel gestreut werden – die Kommata landen einfach irgendwo. Und dann ist da noch dieses Jugendsprache-Dings. Voll creepy. Du wünschst Dir so sehr Rettungsanker, damit Du Dich selbst nicht komplett im Strudel der Veränderung verlierst.Sprache trudelt … im Fluss…

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Kündigung? Geht auch wertschätzend!

So wurde sofort die Tiefe mancher Verletzungen spürbar. Niemand aus der Runde machte sich hingegegen bewusst, dass er die andere Person doch mal geliebt hat. Aus guten Gründen. Dass da ganz viel Tolles am Ex-Partner gewesen sein muss…sonst wären sie wohl nie ein Paar geworden. Wer über andere redet, redet auch über sich selbst Auch dachte keiner darüber nach, was es über ihn selbst aussagt, wenn er so über den früheren Menschen an der eigenen Seite redet. Das ist respektlos. Dem Ex gegenüber – doch eben auch sich selbst. Denn damit werte ich mich selbst herab im Sinn: Ich war damals zu blöd, die schlechten Seiten zu erkennen. Hallo? Zu einer Trennung gehören immer zwei – und jeder davon hat seine schlechten Seiten. Erstaunlicherweise reagiert eine deutlich größere Anzahl von Frauen nachtragend, wohingegen  Männer nach einer Zeit des Wundenleckens den Blick wieder schneller nach vorne richten…vermutlich, weil die Frauen größere (zumeist finanzielle) Einschränkungen hinnehmen müssen. Und in vielen Fällen durch die Kinder auch weiterhin dauerhaft an den Ex (und dessen Marotten, die in den Kids gerne schon mal weiterleben) erinnert werden. Trennung im Business Lebenpartner. Geschäftspartner. Mieter und Vermieter. Käufer und Verkäufer. Mitarbeiter und Chef - sie alle finden zusammen - und trennen sich wieder. Und so gilt auch im Geschäftsleben: Trennung oder Kündigung tut weh. Denn sie geschieht meist nur einseitig gewollt – und lässt den anderen verletzt, gekränkt oder…

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Wie entsteht Unternehmenskultur?

Geschäftsfeld In welchem Bereich ist Ihr Unternehmen tätig? Jede Branche und Unternehmensgröße, jeder Standort und auch die Tatsache ob beispielsweise Produktions- oder Verwaltungsbetrieb - alles das hat Einfluss auf die Entwicklung Ihrer Unternehmenskultur. Manche Geschäftsfelder sind notgedrungen stärker hierarchisch organisiert, als andere. Es herrscht deshalb auch eben ein anderer Umgangston in einem Automobilwerk als in einer Werbeagentur. Arbeitszeiten und Arbeitsorte, Materialien und Lagerkapazitäten - alles das spielt eine Rolle in einem Unternehmen. Und trägt so zur Entwicklung der unternehmensspezifischen Kultur bei. Persönlichkeiten Sie kennen den Satz: "Der Fisch stinkt immer vom Kopf!". Als Beraterin weiß ich, dass das für die meisten Unternehmen zutrifft. Wie oft ruft mich ein Chef, weil seine Mitarbeiter in seinen Augen zu unproduktiv sind. Und dann stellt sich heraus, dass gerade der Auftraggeber eine so komplexe Organisation angeordnet hat, dass mehr Effizienz in diesem Umfeld unmöglich scheint. Oder dass er selbst sich so respektlos verhält, dass er sich über die mangelnde Wertschätzung seiner Mitarbeiter kaum zu wundern braucht. Praxisbeispiel Ich hatte - gemeinsam mit meinem Partner - vor einigen Jahren ein Training bei einem kleinen Mittelständler in Köln. Wir sollten zwei Schulungen für je 12 Mitarbeiter zum Thema "Zeitmanagement - Organisation - Struktur" durchführen. Schon in der ersten Gruppe stellte sich heraus, dass der Chef es liebte "eMail to everyone" schrieb. Wenn er etwas mitzuteilen hatte, dann landete alles, was ihm in den Sinn kam, in einer einziger eMail - Termin…

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Mitarbeiter wollen kein Lob!

Hubertus ist Arbeitnehmer. Er arbeitet in einem großen Konzern. Neulich erzählte er mir: "Ich kriege Pickel, wenn mein Chef ansetzt, mich für irgendwas zu loben! Denn immer, wenn er lobt, kommt diese Nummer mit dem "Feedback-Sandwich" (= Kritik wird freundlich zwischen zwei Lagen Lob "verpackt" ...) - und am Ende fange ich mir doch einen ein!" Wird Kritik durch Lob-Verpackung wirklich "süßer"? Kritik ist negativ. Feedback im "Sandwich" soll das Ganze charmanter machen. Doch funktioniert das wirklich? Kommt uns knochentrockene Kritik, die zwischen zwei Scheiben süßen Lobes liegt, plötzlich genießbarer vor? Nein. Wenn die Ankündigung von Lob seitens der Mitarbeiter also schon als bedrohlich empfunden wird, läuft was ordentlich schief. Nun liegt das nicht nur am Feedback-Sandwich, also der "blendenden" Verpackung, sondern auch an dem, was ein Lob eigentlich ist: Die Bewertung einer Leistung vom "Meister" zum "Lehrling". Ein Lob erfolgt von oben nach unten - statt auf Augenhöhe. Wer lobt, stellt sich über mich. Er maßt sich an, über meine Leistung urteilen zu können (auch wenn er das in vielen Fällen in keiner Weise wirklich bewerten kann!). Augenhöhe? Fehlanzeige! Hubertus hat also zu Recht kein gutes Gefühl, wenn er "gelobt" werden soll . Denn damit verbindet sein Chef zugleich eine Erwartung. Lob hat einen manipulativen Anteil. Der Lobende will damit etwas erreichen. Hubertus soll sich künftig anders verhalten, damit er den Vorstellungen seines Chefs besser gerecht wird. Lob bezieht sich…

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Leichtigkeit mit Respekt

Doch ist es wirklich so? Ist der Text, den ich einfach mal so runterschreibe - also mit Leichtigkeit - anders zu bewerten als ein Text, an dem ich tagelang mühevoll immer wieder herumfeile? Hat das Ergebnis einen anderen "Wert", wenn ich mehr Aufwand dafür betreiben muss? Meine Antwort dazu - mit Blick auf das Berufsleben - gebe ich im Rahmen der Blogparade der "Mutmacherin" Ulrike Bergmann. Das Gewicht der Leichtigkeit Gold und Diamanten werden nach Gewicht bezahlt. Wer was zu sagen hat, dessen Meinung hat Gewicht. Dem Boxer im Schwergewicht trauen wir mehr Schlagkraft zu, als dem Fliegengewicht. Klingt ganz danach, als ob "leichte" Dinge weniger Wert wären. Dabei hat Leichtigkeit auch ein Gewicht - es zeigt sich nur anders. Wenn wir das berühmte Kilo Blei mit dem Kilo Federn vergleichen, wird schnell erkennbar: Die leichten Federn haben ein deutlich größeres Volumen, als das schwere Blei. Wo das Blei unsere Kraft fordert, um von A nach B getragen zu werden, so brauchen wir für die Federn Kreativität und Geschicklichkeit, um sie zu transportieren - pure Kraft würde uns da gar nichts bringen. Es genügt also im unternehmerischen Alltag nicht, etwas mit aller Kraft zu "wollen"... Respekt als Hebel für mehr Leichtigkeit Wir selbst entscheiden, wie leicht oder schwer wir etwas nehmen. Wir legen fest, wieviel Gewicht Menschen, Aufgaben oder Dinge in unserem Leben bekommen. Klar ist nicht immer alles einfach,…

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Vertrieb versus Verkauf

Im Vertriebslexikon fand ich eine klare Unterscheidung der beiden Gruppen aus professioneller Sicht: Beim Vertrieb bzw. der Distribution geht es um die Gestaltung des Absatzes der Produkte auf den Märkten. Die akquisitorische Komponente steht für die Anbahnung von Verkäufen, die physische Komponente für die logistische Abwicklung der Verteilung der Produkte. Oftmals übernimmt der Vertrieb in mittelständischen Unternehmen auch die Aufgaben des Marketing. Der Verkauf - im engeren Sinn - ist eine Grundfunktion des Vertriebs. Er umfasst die direkt auf den Verkaufsabschluss gerichtete Kundenbetreuung. Der Verkauf kann persönlich, telefonisch, per Post oder online erfolgen. Kundenwahrnehmung Für mich als Kundin stellt sich das meist etwas anders dar: Gute Verkäufer sind für mich Persönlichkeiten, die Wert darauf legen, zunächst meine wirklichen Kundenbedürfnisse zu ermitteln. Sie investieren gerne in ein ausführlicheres Gespräch. Sie hören zu und bauen eine Beziehung auf, die auf Vertrauen basiert. Sie beantworten Fragen und zerstreuen Bedenken mit kundenorientierten Argumenten. Ihre Körpersprache, Mimik und die Art zu sprechen zeigen, dass sie weniger an ihren kurzfristigen Zahlen und Erfolgen, sondern an einer dauerhaften Kundenbeziehung interessiert sind. Sie geben dem Kunden ein gutes Gefühl und respektieren seine Persönlichkeit. Gute Verkäufer nehmen uns als Mensch wahr. Damit wir immer wiederkommen - und anderen davon erzähle, wie zufrieden wir sind. Geschulte Vertriebler vermitteln uns in Sekundenschnelle das Gefühl zu wissen, was - vermeintlich - zu uns passt. Und wollen es uns dann auch - mit allen Mitteln der Kunst -…

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Respekt als „Topping“ für Erfolg

Düsseldorf ist ein anpruchsvolles Pflaster. Das weiß der gebürtige Düsseldorfer Matthias Rombey ganz genau. Deshalb hat er, als er 2009 die Vorbereitungen zum Start in die Selbstständigkeit aufnahm, gut recherchiert und erst einmal in Asien - der Heimat seiner Mutter - den Markt gecheckt. Er hatte sich im Sportstudium mit Ernährung befasst und war auf der Suche nach einer gesunden Nascherei. In Asien lebte der Gesundheitstrend bereits an der Eis-Bar: GreenTea-Eis, Lychee-Eis und andere Köstlichkeiten. Dazu allerhand Toppings von für unsere Gaumen ungewohnter Klebrigkeit und Süße, die den Gedanken an gesundes Naschen schnell beiseite schoben. Danach betrieb er - während er noch sein Startkapital für einen bankunabhängigen Beginn des eigenen Business ansparte - intensive Marktforschung. Er schaute sich bundesweit rund 50 Frozen-Yoghurt-Anbieter und deren Wettbewerb an, 30 davon wohl damals alleine in Berlin. Schnell war ihm klar: Für Düsseldorf muss es etwas Besonderes sein. Denn er kannte schon damals seine potentiellen Kunden sehr gut, hatte er doch den Großteil seines Startvermögens in der Gastronomie des Düsseldorfern Nachtlebens verdient. Und sich in einer zusätzlichen Lehre zum Veranstaltungskaufmann die Grundlagen von BWL und Marketing angeeignet. Vor allem jedoch baute er von 21:00 - 5:00 Uhr früh sein wohl größtes Kapital auf, welches den unerwartet steilen Aufstieg des Konzepts befeuerte: Netzwerk-Kontakte. Bank? Die steht hier vor der Tür... Warum ich Ihnen diese Geschichte unbedingt erzählen möchte? Ganz einfach: Weil Yomaro sehr viel mit…

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