...schellte sein Mobiltelefon. Ja, Sie haben richtig vermutet: Der Verkäufer schaute mich kurz bittend an. Und griff auch schon zum Telefon. Es folgten ein Blick aufs Display und ein: "Sorry, da muss ich rangehen!" Was folgte? Ein Telefonat mit der Gattin - durchaus wortgewaltig, wie zu hören war. Es ging um den gemeinsamen Nachwuchs. Und ich? Schrumpfte merklich zusammen... Warum ist die Frau im Plastikkästchen plötzlich mehr Wertschätzung wert, als die Frau im Kostüm vor ihm? Das ist einfach ungehörig. Weil die Neugierde in Bezug auf den Anrufer größer ist, als der Respekt gegenüber dem lebendigen Kunden. Die eigene Angst, etwas zu verpassen, ist bei einigen Menschen offenbar so groß, dass sie alles gute Benehmen vergessen. Die grimmige Gattin kann man(n) nach dem Kundengespräch in stiller Minute zurückrufen - die moderne Technik machts möglich. Taktfalle Telefon Es ist eine Unsitte, das Telefon oder die eMail unser Leben dominieren zu lassen. Es ist respektlos, diese elektronischen Medien wichtiger zu nehmen, als den lebenden Menschen, der vor mir sitzt. Wertschätzend wäre es, dem Telefon in einem solchen Moment keine Beachtung zu schenken. Die eigene Achtsamkeit ganz auf die Person zu richten, die mir gegenüber sitzt - und mit der ich ja immerhin gerade im Gespräch bin. In Zeiten moderner Technik ist es schließlich ein Leichtes, hinterher die Nummer des Anrufers zu ermitteln und diesen zurückzurufen. Wohl niemand empfindet es als wertschätzend, wenn er…
Ein Bestandskunde meines Partners rief an. Da mein Partner kurzfristig unabkömmlich war, nahm ich für ihn ab und meldete mich gewohnt freundlich. Kunde: "Ähem." Es war bereits am Tonfall zu erkennen, dass der Anrufer nicht mit mir am Apparat gerechnet hatte. Höflichkeit ist eine Zier... Dann bellte er seinen Namen ins Telefon - natürlich ohne ein "Guten Tag" oder ähnliches. BS: "Einen schönen Guten Tag, Herr X - was kann ich für Sie tun?" Kunde: "Ich brauche den Herr F. Ist der zu sprechen?" BS: "Er ist noch für etwa zwei Minuten unabkömmlich", antwortete ich, "mögen Sie so lange mit mir vorlieb nehmen?" Kunde: "Was?" Es klang, als habe er gar nicht zugehört. Ich wiederholte mein Angebot mit freundlicher Stimme und etwas anderen Worten. BS: "Darf ich Ihnen vielleicht die zwei Minuten Wartezeit vertreiben?" Als sehr freundlicher Mensch am Telefon sind mir solch barsche Reaktionen bislang eher unbekannt... Kunde (genervt, knurrend): "Wie wollen Sie DAS denn tun?" Unterkieferfallgeräusch Mir entgleisten die Gesichtszüge. Höflich und noch immer mit einem - allerdings mittlerweile leicht gequälten - Lächeln. BS: "Sie können auch gerne gleich nochmal anrufen! Mein Partner ist in wenigen Sekunden wieder erreichbar." Kunde: "Das ist ja dann wohl besser!" Aufgelegt. Ohne ein weiteres Wort. Als ich meinem Partner den Vorfall erzählte meinte dieser: "Den nehme ich mir gleich mal ins Gebet, sich so am Telefon zu verhalten. Das hat doch Auswirkungen auf…
Wieder einmal stehen jede Menge Menschen in Geschäften, die verzweifelt das richtige Geschenk suchen. Doch wo genau liegt eigentlich das Problem dabei? Warum fällt es uns so schwer, Geschenke für bestimmte Menschen zu finden? Menschen, die uns lieb und teuer sind - und doch...verzweifeln wir bei dem Gedanken an das, was genau diesem Menschen ein Lächeln entlockt. Zauber des Zuhörens Wer wirklich tolle Geschenke machen möchte, der kommt um das "Aktive Zuhören" nicht herum. Und zwar nicht erst in den vier Wochen vor Weihnachten, sondern am besten das ganze Jahr über. Es geht darum, immer wieder wahrzunehmen, wenn der zu beschenkende Mensch sagt, was ihm gefällt oder woran er Spaß hätte. Zu sehen, wann die Augen der Person ein Glänzen entwickeln, wenn es um ein bestimmtes Thema geht. Zuzuhören, wenn die Stimme für etwas tiefe Begeisterung verrät. Diese Dinge merken - und am besten an sicherer Stelle notieren. So haben Sie immer einen kleinen "Wunschzettel" parat, den Sie nach Bedarf ergänzen oder in "bunte Päckchen" umwandlen können. Wenn Ihnen schwer fällt, das ganze Jahr diese Informationen zu sammeln, dann sagt das in der Regel einiges über Ihre Beziehung zum Beschenkten aus - denn dann widerstrebt Ihnen innerlich etwas, genau dieser Person so viel Aufmerksamkeit zu "schenken". Ist es dann richtig, die Person überhaupt beschenken zu wollen? Die Antwort lautet: Nein? Dann tun Sie es auch nicht. Denn lieblose Geschenke zerstören…
Was in Zeiten von Säbelzahntiger und Bär in grauer Vorzeit noch lebenserhaltend war, nämlich die Ballung unserer Konzentration auf den Fress-Feind und die mögliche Flucht, ist in unseren modernen Zeiten - und vor allem in beruflichem Umfeld - eher hinderlich. Eher selten hörte ich von Fällen, bei denen Redner nach erfolgtem Vortrag verzehrt worden wären. Es geht also gar nicht mehr um Leben und Tod - sondern maximal noch eine mögliche Blamage. Nun können Sie bei einer Präsentation davon ausgehen, dass die meisten Ihrer Zuhörer eh weniger über das Thema wissen, als Sie und zudem vermutlich ehrfürchtig zu Ihnen schauen, weil die selbst sich noch viel weniger auf die Bühne oder ans Mikrophon trauen. Doch das steinzeitliche Verhalten des Fluchtreflexes konnten wir uns eben doch noch nicht durchgängig abgewöhnen. Mit der "21 entspannt"-Technik bekommen Sie eine "Erste Hilfe" für den Notfall. Mit dieser Technik schicken Sie Ihr Bewusstsein auf einen neuen und auf den ersten Blick grotesken Weg: Rein in die Panik! Doch Sie werden erstaunt registrieren, wie gut Ihnen das für Ihre innere Ruhe tun kann.... Schritt 1: Begrüßen Sie Ihre Nervosität/ Panik wie einen guten Freund und heißen Sie sie willkommen. Ich meine das vollkommen Ernsthaft. Das verschafft Ihnen nämlich erst mal eine positive Einstellung zu diesem Gefühl. Nach dem Motto: Ich weiß, dass Du da bist und Du hast ein recht, hier zu sein. Schritt 2: Schüren…
38 Grad im Schatten, es ist ein echter Sommertag. Doch es ist auch Freitag - und damit ist Deutschland "im Dienst". An Tagen wie heute kann ich in Büro oder Werkstatt, auf der Baustelle oder im Schwimmbad riechen, wie ernst es meine Mitmenschen mit der Hygiene nehmen. Denn allerorten umwabert uns an solchen Tagen...Schweißgeruch. Doch andere Menschen vor eigenen Körperdüften zu verschonen, ist eine Frage von Respekt. Niemand muss in der heutigen Zeit den "Duft der harten Arbeit" um sich herum verbreiten... Dabei ist Schweiß an sich komplett geruchlos. Er ist quasi "Wasser", welches der Körper zur eigenen Kühlung freisetzt. Wir haben eben an bestimmten Körperstellen eine deutliche Mehrzahl an Schweißdrüsen: Achseln, Stirn, Hände, Intimbereich, Fußsohlen. Schweiß wird erst in Verbindung mit Bakterien ruchbar. Und die sitzen sehr gerne in feucht-warmem Klima - und das herrscht gerne da, wo viele Haare wachsen und wenig Sauerstoff rankommt. Rasierte Achseln bringen mehr als optische Vorteile Daher müffeln rasierte Achseln weit weniger, als solche mit dichtem Haarwuchs. Denn in den Haaren und dem sauerstoffarmen Klima unter den Armen vermehren sich die Bakterien eben auch gerne und reichlich. Den Intimbereich umgibt beim einen oder anderen ebenfalls ein Geruch, der fremde Nasen zum Rümpfen bringt. Dabei möchte wohl niemand anderen als Geruchsbelästigung erscheinen. Schweißgeruch - bei Jugendlichen oft eher "männlich" Ich habe vier Jahre BerufsOrientierung für 13 - 18-jährigen Jugendliche gemacht - in jeder Gruppe…
Jeder von uns geht hin und wieder mal ins Restaurant oder eine Bar. Dort genießen wir es, uns von anderen Menschen verwöhnen zu lassen. Und in der Tat: Wenn das Servicepersonal dem Gast zugewandt ist und die Küche ihren Job versteht, ist ein solcher Ausflug eine wahre Wohltat. In einer solchen Situation haben alle Spaß: Der Gast, weil er verwöhnt wird und man ihm die Wünsche von den Augen abliest. Der Service, weil er vom Gast eine positive Rückmeldung - und vielleicht sogar ein angemessenes Trinkgeld - bekommt und die Küche, weil das Lob der Gäste vom Service zurück in die Küche getragen wird. Gastronomiemitarbeiter sind extrem diszipliniert Zuallererst ist es wichtig, dass Menschen, die in der Gastronomie arbeiten, "Dienstleister" sind. In der Tat lassen Lohnhöhe und Arbeitszeiten oftmals fast auf Leibeigenschaft schließen - doch es sind "echte" Menschen, die unseren Respekt verdienen. Unter anderem dafür, dass sie ihre Stimmungslage nur ganz selten den Gast spüren lassen. Sie haben einen wahrhaft harten Job. Wer selbst mal in der Gastronomie - und sei es nur als Aushilfe - gearbeitet hat, der weiß um die Anstrengungen des Servicealltags: Den ganzen Tag stehen und viele Laufwege bewältigen - teils auf fettverkrustetem Küchenboden, teils auf Kies oder über Treppen. Essen gibt es dann, wenn gerade kein Gast da ist, nicht wenn man Hunger hat. Zigaretten- und Pinkelpause in ruhigeren Zeiten. Servicekräfte müssen in Stresszeiten die schlechte Laune der Küche, des Chefs und der Gäste aushalten. Es…
Im Frühjahr heißt es in vielen Unternehmen wieder: Gespräche zwischen Chef und Mitarbeitern stehen an, in denen es um die Leistungsbeurteilung und die anzuvisierenden Ziele geht. Und weil diese Gespräche ja sensible Themen beinhalten, werden die Chefs in Trainings darauf vorbereitet, die Gespräche angemessen zu führen. Klar, ein unsicherer Chef kann da viel falsch machen und da macht eine gute Vorbereitung Sinn. Doch manchmal führt das Ergebnis eben auch am Ziel vorbei. Zielstandsgespräche können respektvoll verlaufen Vor einigen Tagen erzählte mir meine Freundin Susanne, dass sie mit ihrem Chef einen Termin für ein Zielstandgespräch gehabt hätte. Ein ironisches Schmunzeln in ihrem Unterton forderte mich auch, nachzufragen, wie es denn wohl gelaufen sei… Zunächst sollte der geneigte Leser wissen, dass Susanne schon einige Jahre in diesem Unternehmen der Dienstleistungsbranche arbeitet. Es ist ein großes Unternehmen und ihr Chef hat rund 20 Mitarbeiter zu führen. Er hat also schon das eine oder andere Beurteilungsgespräch hinter sich und natürlich auch mit schöner Regelmäßigkeit Führungskräftetrainings besucht. Susanne ist in ihrem Job schon seit geraumer Zeit unglücklich, weil eine Mitarbeiterin sich trefflich auf Mobbing versteht. Auch wenn es sich bislang nie direkt gegen Susanne gerichtet hat, so spürt meine Freundin jedoch, dass “die Chemie nicht stimmt” in ihrem Team. Das geht so weit, dass Susanne sogar schon über eine Kündigung nachgedacht hat. Bislang hat nur die Tatsache, dass sie alleine lebt und zu viel Zukunftsangst hat, sie…
Social Media und Networking sind Schlagbegriffe unserer Zeit. Neulich war ich daher auf einen Netzwerk-Abend eingeladen - und gespannt, was mich dort erwartet. Bewaffnet mit einem Paket Visitenkarten lief ich pünktlich um 19 Uhr am Veranstaltungsort auf. Und was erwartete mich? Einige wenige Menschen, sichtlich zum Veranstalter gehörig, und ein paar Servicekräfte für´s leibliche Wohl. Ich plauderte also erst einmal nett mit dem Gastgeber. Über die Schwierigkeit, in der heutigen Zeit Veranstaltungen zu organisieren. Scheint, als sei “Verbindlichkeit” für viele heute ein Grundproblem Kaum noch Menschen treffen eine klare Entscheidung. Die meisten wollen es sich lieber lange offen lassen. Nach dem Motto: Wenn ich mich jetzt anmelde, dann könnte für genau diesen Abend ja noch etwas Besseres kommen… Was dabei gerne vergessen wird: Der Aufwand für die Organisation eines Events ist immens - personell wie finanziell. Das gilt für ein solches Netzwerk-Event genau wie für die Party im Freundeskreis. Der Veranstalter kann einfach nicht planen, wenn er nicht weiß, wie viele Leute kommen. Oder eben nicht. Da macht sich jemand die Mühe, etwas für Andere auf die Beine zu stellen - und die danken es ihm, indem sie sich nicht entscheiden möchten. Ich kann jeden verstehen, der die Lust verliert, Gastgeber zu sein, denn solches Verhalten zeigt keinerlei Wertschätzung für die Arbeit und den Einsatz, die einfach dazugehören. Was mir in den letzten Jahren auffällt ist, dass Menschen, die selbst Veranstaltungen organisieren, Partys geben oder einfach nur mal…