Es gibt Menschen, die betreten einen Raum und alle Blicke wenden sich ihnen zu. Wir - und das sind fast alle anderen - bewundern solche Menschen. Dabei nehmen wir oft gar nicht wahr, wie sich die Blicke auf uns selbst richten, wenn wir einen Raum betreten. Doch egal wie selbstsicher wir auftreten - jeder von uns bekommt sie: Die Boxschläge des Lebens, die unsere Lebenssituation von jetzt auf gleich ändern. Die Nackenschläge, die unserem Selbstwertgefühl Schaden zufügen. Die Seitenhiebe, die uns in uns selbst zutiefst verunsichern. Wie gehe ich damit um? Genau zu diesem Thema gab es den Vortrag "Das Ich-bin-Ich-Prinzip" meiner Kollegin Annette Auch-Schwelk. Rund 60 Interessierte hatten sich an diesem Abend im Konferenzzentrum der Rheinischen Post eingefunden, um zu erfahren, wie sie ihrem Selbstbewusstsein einen Kick verpassen können. 90 Minuten lang brachte Annette Auch-Schwelk den Zuhörerraum in Wallung. Sie beschränkte sich keinesfalls auf einen seriös-steifen Frontal-Vortrag, sondern garnierte ihre Redezeit mit amüsanten Anekdoten aus ihrer langjährigen Praxis und nutzte gehirngerechte Lernmethoden. Vergnüglicher Vortrag Dazu setzte sie auf ihre lebendige Präsentation - durchaus auch mal mittels Leinwand - und brachte die Menschen flott in die Aktion. Schon wenige Minuten nach Vortragsbeginn standen die Teilnehmer verteilt im Raum, statt still auf den Stühlen zu hocken. Schnell war ein Erst-Kontakt mit dem direkten Nachbarn ebenso angesagt, wie dynamische Körperübungen. Dabei ging es darum, sich selbst zu spüren und innere Blockaden zu lockern. Die…
"Arbeit macht süchtig" - das ist das Ergebnis des heute von einer großen Krankenkasse veröffentlichten "Fehlzeitenreports 2013". Keinesfalls ist damit die Leidenschaft für den Job gemeint, sondern die Zunahme der Fehltage aufgrund der Einnahme von Suchtmitteln wie Alkohol, Tabletten, Drogen & Co. Innerhalb von zehn Jahren stiegen die so bedingten Fehltage um 17 % auf beunruhigende 2,42 Mio. Tage. Hier können Sie die Grafik (Beitragsbild) vergrößert ansehen Der Grund liegt in der Einnahme beruhigender oder leistungssteigernder Mittel, insbesondere "Gehirndoping" wird erstmalig benannt. Das sind Medikamente, die auf die Funktionsweise des Gehirns Einfluss nehmen - Beruhigung- und Aufputschmittel, Psychopharmaka und Amphetamine. 44 % der suchtbedingten Fehltage entfallen auf Alkohol. Jeder 12. unter 30 Jahren "hilft" sich an schlechten Tagen mit süchtig machenden Mitteln. Jeder 5. Arbeitnehmer nahm in den vergangenen 12 Monaten stimulierende Medikamente, um den Anforderungen seines Jobs gerecht werden zu können. Dass die Dunkelziffer viel höher liegen dürfte, ist zu vermuten... Prävention statt Abhängigkeit "Doping" mit Medikamenten, Alkohol oder Drogen sind keine Lösung für eine belastende Situation am Arbeitsplatz und drohenden BurnOut. Setzen Sie auf Prävention, thematisieren Sie Probleme, sprechen Sie Betroffene an und ändern Sie nach Möglichkeit Rahmenbedingungen. Eine respektvolle Unternehmenskultur ist hier von entscheidendem Vorteil. Denn neben der Kostenlawine für die deutsche Wirtschaft - alleine Alkohol und Tabaksucht belasten sie mit gut 60 Milliarden Euro jährlich - sind Spätfolgen und persönliche Leidenswege der Betroffenen dringend zu beachten. Das…
Unsere Gesellschaft ist eine "Zuvielisation". Wir haben fast alles im Angebot, was auf der Welt produziert und verkauft wird. Produkte und Dienstleistungen. Saisonal? regional? Egal! Mittwochabend schien so gar nix interessantes in der Fernsehzeitschrift zu entdecken- doch, Moment mal: Was ist DAS denn? "Weniger ist mehr" auf ARTE. Laß´uns da mal reingucken.... So, wie auch meine Kollegin Petra Schuseil, die zum gleichen Thema - und doch ganz anders - gebloggt hat. Der Beitrag auf ARTE wird übrigens am 05.10.2013 um 10:30 Uhr wiederholt... Zeit. Muße. Innere Ruhe. Lebensfreude. Ziele. Beziehungen. Glückshormone. Von alledem haben wir "Zuvielisten" gefühlt oft viel zu wenig. Weil wir den falschen "Göttern" folgen. Moderne Werbung vermittelt uns trefflich, was wir alles unbedingt brauchen: Spätestens alle zwei Jahre ein neues Smartphone. Alle drei Jahre ein neues Auto. Alle vier Jahre einen neuen Fernseher. Alle fünf Jahre einen neuen, besser bezahlten Job. Alle zehn Jahre einen neuen Partner.... - hey, Moment, mal. Da läuft doch was falsch! Warum lebe ich eigentlich? Diese Frage stellte sich mir - wie einige der vorgestellten Personen im Filmbeitrag - vor einiger Zeit. Denn ich hatte BurnOut - medizinisch bekannt als Depression. Ein Zustand, der massive Einschnitte fordert - oder das Leben. Ich habe mein Dasein neu geordnet. Das Ergebnis? Ich verzichte. Freiwillig. Indem ich mir bewusst werde, warum ich Dinge zu brauchen meine. So, wie viele der Menschen im Filmbeitrag. Warum man mir…
Letzter Freitag. Unsere Kaninchendame Flocke - links im Bild - musste zum tierischen Zahnarzt. Ihre Backenzähne waren deutlich zu lang. Also brachten wir sie morgens nach Düsseldorf zur Tierklinik. Um sie dort, nach überstandener OP, am Nachmittag wieder abzuholen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen... Die Zeit intensiv nutzen Seit über gut vier Jahren lebte Kaninchendame Flocke in unserer Familie. Wer mich ein wenig kennt und meine social media-Aktivitäten verfolgt weiß, dass sie und ihr Partner Herr Schnuffel ganz eng bei und mit uns leben. Die zwei wurden vor drei Jahren ein Paar und wuchsen innig zusammen. Sie kuschelten sich aneinander und betrieben gegenseitige Körperpflege. Es war einfach schön und ermutigend, das mitzuerleben. Wir lernten von ihnen, dass wir das Miteinander ebenso intensiv leben sollten - weil niemand ahnt, wie lange es dauert. Einsamkeit Flocke haben wir 2010 als Jungtier aus einer Zoohandlung aus Mülheim geholt. Sie folgte auf die nach nur sechs Wochen aufgrund eines Unfalls verstorbene Kaninchenlady "Krümel". Zunächst war Flöckchen alleine sehr glücklich bei uns. Doch nach rund einem Jahr zeigte sie deutlich, dass sie einsam war. Sie wirkte antriebslos und unglücklich. Und so suchten wir nach einem passenden Partner. Den fanden wir in der Zoohandlung unseres Vertrauens in Mettmann, die einen dezent schnüpfelnden Rammler von knapp neun Monaten in der Quarantänestation hatten. Aufgrund seines Schnupfens galt er als unverkäuflich. Wir lernten ihn kennen, besuchten ihn ganz oft…
Fehlt auch Ihnen der nötige „Respekt“ im Netz? Immerhin verbringen wir viel Zeit in den neuen Medien: Je nach Statistik sind wir Deutschen im Durchschnitt zwei Stunden täglich „im Netz“ - beruflich wie privat. Das sind ¼ Arbeitstag oder 12,5 Prozent unserer täglichen Wach-Zeit. Viel Zeit für viel Angriffsfläche...denn die Tücken liegen weniger in der Technik, als im Menschen selbst. Das Internet entstand 1969 aus einem Projekt des US-Verteidigungsministeriums. Es wurde zunächst in universitärem Umfeld genutzt, um die Kapazitäten der teuren Großrechner (die damals diesen Namen noch verdienten) optimal zu nutzen. Der Datenaustausch bestand aus bits und bytes - auf respektvollen Umgang brauchte damals noch niemand Augenmerk zu legen. Denn damals gab es noch keine eMails und Chats. In den 80er Jahren entstand mit Mailsystemen wie Datex-P der Datenaustausch auch zwischen Privatnutzern und auf professioneller beruflicher Ebene. Schnell war die „Netiquette“ geboren - die Etikette im Netz. Die erste Empfehlung der Netiquette lautete folgerichtig: „Vergiss nie, dass auf der andern Seite ein Mensch sitzt!“ Ziel ist, dass für alle Teilnehmer eine angenehme Art der Kommunikation entsteht. Im realen Leben kommunizieren wir mit mehreren Sinnen Apropos Kommunikation: Wir Menschen kommunizieren grundsätzlich mit mehreren Sinnen. Wir sehen, hören, riechen unser Gegenüber und fassen es - beispielsweise bei einem Händedruck - auch schon mal an. Unseren Partner oder unsere Kinder „schmecken“ wir auch schon mal. Mehrere Sinne arbeiten also zusammen, um einen optimalen…
Doch Ihr Boss gab ihr nur eine magere Gehaltserhöhung. Der Posten als Geschäftsbereichsleiterin wurde ihr verweigert. Mit der Begründung: "Sie sind immer so empfindlich". Karin ist eine taffe Frau. Sie ist alleinerziehende Mutter und führt als Vertriebsleiterin 55 Mitarbeiter. Sie hat ein Ehrenamt in einer Senioreneinrichtung und zwei schulpflichtige Kinder. Ihre Arbeitszeiten organisiert sie familiengerecht, denn sie kann auf Familie und Freunde zählen. Dennoch wird es manchmal zu viel. Ihre Freundin bekam vor vier Monaten die Diagnose Brustkrebs. Schon eine Freundin hat Karin so verloren. Das Ganze eskalierte vor zwei Wochen, als Karins Tochter Vivien Masern bekam. Klar, dass Karins Gedanken im Job öfter abschweiften. Denn Masern sind tückisch. Und ihre Freundin hat derzeit keine hoffnungsfrohe Prognose. Feedback Genau in dieser Zeit standen die Beurteilungsgespräche mit ihrem Team an. Einer ihrer Vertriebler hat seine Zahlen im abgelaufenen Jahr nicht erreicht und erging sich in Ausflüchten und Anschuldigungen. Die fehlende Führung der letzten Monate sei schuld. Ihm habe der Rückhalt für bessere Ergebnisse gefehlt. Es wäre Karins Aufgabe gewesen, ihn rechtzeitig "auf Kurs zu bringen" und ihn zu motivieren.... Doch statt den Kollegen sachlich, aber bestimmt auf seine eigene Verantwortung hinzuweisen, brach Karin in Tränen aus. Klar gehört es zu ihren Aufgaben, das Team zu steuern und die Kollegen zu motivieren. Doch genau in diesem Moment war es eben einfach zuviel. Als der Kollege dann auch noch persönlich wurde, war sie nur noch eines: Mensch. Verletzt. Enttäuscht. Wie oft hatte sie…
Überall im Netz finden sich "Challenges", mit denen wir uns und unser (berufliches wie privates) Dasein optimieren können. Wir sollen immer und überall "gut drauf" sein. Es gibt dafür Mutmacher-Angebote, Glücks-Coaches und Dankbarkeit-Webinare. An anderer Stelle locken Styling-Angebote, auf dass wir noch so viel mehr aus uns rausholen mögen. Allen voran die Frauen- und Männerzeitschriften, die inzwischen jede Menge Bilder abdrucken, die nix mehr mit der Wahrheit zu tun haben - Photoshop sei Dank. Und dann gibt es noch unfassbar spannende Fortbildungen für unsere geistige Potentialhebung. Immer "gut drauf". Als Lebensziel. Hey, ist DAS unser Leben? Mir ist heute dieses Foto aus meiner Jugend begegnet. Garantiert ungephotoshopped. Als ich es sah, durchflutete mich ein warmes Gefühl. Ich war etwa 20 Jahre alt und mit meinen Freunden von Rotaract zum Segeln auf dem Isselmeer. Unsere Plattboden-Boote waren "Abt von Starum" und "Engelina" (ich sehe es als Zeichen, dass ich das heute noch weiß). Wir hatten - eine tolle Zeit. Drei Tage mit rund 50 jungen Erwachsenen auf zwei Booten. Mit Übernachtung. Alles selbst organisiert. Im Team. So viel persönliche Nähe. So viel Austausch und Offenheit. So viele Träume und Chancen. Wo ist alles das geblieben? ich will dieses warme Gefühl wieder haben... Gut drauf? Mir wird das zuviel! Ich bin es leid, dass ich immer perfekt wirken soll. Dass ich gute Laune verbreite, wenn es mir innerlich mies geht. Ich kann - und will -…
Denn neben mir saß - im über Mittag leeren Salon - eine Kundin unter der Wärmehaube. Die wohlverteilten Alufolienpakete auf ihrem Kopf zeigten: Hier gibt es offenbar frische Strähnchen ins Haar. Und weil die Wartezeit in der Wärme eben eine Zeit dauert, telefonierte sie. Mit Karsten... Schonungslose Offenheit Derweil saß ich - mit Wimpernfarbe und Wattepads auf den Lidern - wenige Meter weiter "entspannt" in meinem Stuhl. Für ganze 15 Minuten. Es war unvermeidlich, dem Gespräch zu lauschen. Denn es war laut. Sehr laut. Jedes Wort deutlich vernehmbar. Darunter so gut wie keine Information, die für fremde Ohren bestimmt gewesen sein dürfte. Die Dame hat offenbar einen noch recht neuen Freund. Nennen wir ihn Berthold. Der hat zwei Kinder. Und ein Haus. Und eine zukünftige Ex namens Elke. Schwupps, da wußte ich schon weit mehr, als ich je wissen wollte... Dreiecksbeziehung Berthold lebt in Scheidung von Elke. Beide bewohnen ein 400 m²-Haus, welches aktuell in "Oben" - dort wohnt Elke - und "Unten" - dort wohnt Berthold, geteilt wurde. "Wie bescheuert ist DAS denn? Das funktioniert nie!", grummelte die Kundin. Karsten atmete beschwichtigend. Sie:"Der ist ja so dämlich zu glauben, er könne das Haus - gerade mal zwei Jahre alt - auf Dauer halten. Er soll die Hütte doch besser der blöden Ziege (damit war Elke gemeint) überlassen. Soll die doch damit klarkommen". Karsten räusperte sich - zu Wort kam er nicht. "Die dumme Kuh hat sich sogar…
Sie sitzen am Schreibtisch und sagen zu Ihrem Partner: "Man müsste endlich mal eine Lösung dafür finden, wie man mit 24 Stunden am Tag besser auskommen kann." Was passiert in diesem Moment? Sie beklagen etwas, das Ihnen missfällt - und delegieren die Lösung Ihres Problems an eine Person namens "man". Komisch nur, dass sich da niemand angesprochen fühlt, oder? Das Wort "man" ist eine Verallgemeinerung. Was für Aussagen wie: "In Mexiko wird Spanisch gesprochen" durchaus zutrifft, bedeutet in Bezug auf anstehende Entscheidungen, dass wir uns geschickt aus der Verantwortung stehlen. Indem wir sie an "man" delegieren. Und weil es "man" nicht gibt, bleiben die Lösung ungefunden und die Aufgabe ungetan. Wer also ist "man"? Geben Sie "man" künftig immer einen Namen und Sie werden zufriedener durch Ihren Alltag gehen. Klare Kommunikation schafft Zuständigkeiten. Weil es keine unverantwortlichen Man-Aufgaben mehr gibt, die Sie ja irgendwie doch drücken. Muss man? Sie sitzen in einem Meeting. Ein Kollge macht einen neuen Vorschlag, der Ihren Fachbereich betrifft. Hier kommt also eventuell Arbeit auf Sie zu. Ihre Antwort auf die Frage: "Und - was sagen Sie dazu?" lautet folglich: "Gute Idee. Das könnte man so machen!" Damit wollen Sie erreichen, dass der Kelch der Aufgabenstellung an Ihnen vorüber geht. Doch wird das gelingen? Die Folge ist oft, das Ihnen jemand konkret den Job zuschustert. Und was passiert jetzt? Sie MÜSSEN ihn machen - und es war keineswegs Ihre freie Entscheidung.…
Klingt irgendwie altmodisch, das Wort "Kompliment". Doch ist es das wirklich? Machen tatsächlich nur alte Männer jungen Damen Komplimente, die diese mit zartem Erröten beantworten? Nein. Ein kurzer Tewwt von HeikeHolz inspirierte mich heute spontan zu diesem Blogpost. Komplimente gehören zum Alltag. Sie machen ihn ein Stückchen besser. Komplimente sind eine wohlwollend-positive Äußerung gegenüber einer anderen Person. Sie erkennen Merkmale, Leistungen oder Fähigkeiten an. Ein Kompliment zu erhalten bedeutet also: Jemand hat sich mit mir beschäftigt. Und dabei etwas wahrgenommen, was ihm an mir gefällt. Demnach kann schon ein "geneigter Blick" ein - unausgesprochenes - Kompliment sein. Doch auch ein verbal formuliertes Kompliment kommt an.... Was geschieht bei einem Kompliment? Zwei Menschen befinden sich zum Zeitpunkt eines Kompliments auf einer emotionalen Wellenlänge. Es entsteht "emotionale Resonanz" der beiden Beteiligten, die diesen ein gutes Gefühl vermittelt. Ein Kompliment schafft also eine gemeinsame Basis - vorausgesetzt, es ist ehrlich gemeint. Früher wurde oft das Wort Kompliment genutzt, heute ist auch das von Jugendliche gerne verwendete "Respekt!" eine Form des Komplimentes. Oft inflationär gebraucht und dennoch wirksam. Denn es kommt aus dem Inneren und dient keinem direkten Zweck - sondern eben der Harmonisierung einer Beziehung. Dass es funktioniert zeigen die amerikanischen Kaufhäuser. Jede Verkaufskraft strahlt uns dort mit einem "Oh, you´re looking great today!" an. Und auch wenn wir wissen, dass es gar nciht ernst gemeint sein kann, so hebt es doch unsere Laune. Und…